Moderne Mulch-Rasenmäher – wirklich gute Maschinen?

Moderne Mulch-Rasenmäher – leeres Marketing-Versprechen oder wirklich gute Maschinen?

In den letzten Jahren kam eine Vielzahl sogenannter „neuer“ Mulch-Rasenmäher auf den Markt. Rein äußerlich erkennt man sie sofort am fehlenden Fangsack und an der runden, geschlossenen Form der Mähhaube.

Als revolutionäre Neuentwicklung werden die Maschinen von jedem Hersteller intensiv beworben. Von „intensiv mulchen“, „Mikro-Zerkleinerung“ und sogar „Pulverisieren“ des Rasens ist die Rede.

Sind diese Mäher wirklich so neuartig und so gut wie es uns das Marketing verspricht?

Zuerst einmal zu den Fakten und Tatsachen über Mulch-Rasenmäher

  • Laut Wikipedia-Definition bezeichnet Mulchen das Abmähen mit gleichzeitigem Zerkleinern des Mähgutes und das Bedecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien.
  • Mulchen ist nicht neu erfunden worden, sondern ein seit langem angewandtes Mähverfahren in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Dafür kommen seit langem schon verschiedenartige Mähsysteme zum Einsatz.
  • Auch bei den Rasenmähern gibt es seit Jahrzehnten schon sogenannte „Mulcheinsätze“ oder „Mulchkits“, die in die Mähhaube eingesetzt werden und den Fangsack ersetzen.

Also sind Mulchmäher gar nicht so neu wie angepriesen. Aber, und das ist wahr: Die neue Generation von Mulch-Rasenmähern hat ein viel saubereres Schnittbild als ältere Modelle. Außerdem sind sie erheblich besser als Kombi-Rasenmäher mit Mulcheinsatz.

Technischer Fortschritt durch die neuartige Kombination bestimmter Bauteile

  • Mulchmäher besitzen eine vollkommen runde Mähhaube (auch Mulchglocke genannt) ohne jegliche Störung durch Kanten, Ecken oder Auswurfkanäle.
  • In der kreisrunden Form der Mulchglocke kann sich durch das rotierende Messer (ca. 2.800 bis 3.100 U/min.) ein kreisender Luftstrom bilden.
  • Lang abgeschnittenes Gras wird im Luftstrom verwirbelt und einige Zeit festgehalten.
  • Während das Schnittgut verwirbelt wird, kann ein Spezial-Mulchmesser mit mehreren Schnittkanten, die auf unterschiedlichen Höhen des Messers liegen, die Grashalme weiter und feiner zerkleinern.
  • Wenn die Graspartikel sehr klein geworden sind und dem Luftstrom wenig Angriffsfläche bieten, fallen sie auf die Oberfläche des Rasens zurück.
  • Die hintere Kante der Mulchglocke oder ein extra montiertes Querstück am Heck des Mähers „bürsten“ dann sozusagen die feinen Mulchpartikel in den verbleibenden Rasen. Fertig ist das saubere Schnittbild, ganz ohne Fangsack.

Mulch-Rasenmäher sind also kein Hexenwerk, sondern eine clevere Kombination aus Mähdeck, Luftstrom und Messerform.

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Bestandteile guter Mulch-Rasenmäher für ein optimales Schnittbild

  • Tiefe, kreisrunde Mulchglocke: Darin kann sich ein konstanter Luftstrom ausbilden und viel Schnittgut aufgenommen werden.
  • Starker Luftstrom in der Mulchglocke: durch extra Luftflügel oder eine hohe, angestellte, nicht flache Messerform.
  • Messer mit mehreren Schnittkanten: bis zu drei Schnittkanten sind zurzeit üblich.
  • Schnittkanten des Messers liegen auf unterschiedlichen Höhen: Gute Messer verteilen die Schnittkanten auf 30 bis 40mm Höhe und schneiden somit in mehreren Ebenen in der Mulchglocke.
  • Das gemulchte Schnittgut wird in den Rasen gerecht: Ein Querstab oder ein ähnliches Element wackeln an den verbleibenden Grashalmen, wodurch die Graspartikel auf den Rasengrund fallen.

Die Vorteile des Mulchens

Wer nun einen guten Mulch-Rasenmäher erworben hat, wird bei den ersten Einsätzen wirklich erstaunt sein. Rasenflächen einfach „durchmähen“ ohne anzuhalten. Kein lästiges Entleeren des Schnittgutes auf den Kompost oder den Anhänger. Kein Entsorgen des Schnittgutes, 30% Einsparung bei Düngemitteln und, das ist am wichtigsten: ein wirklich sauberes und gleichmäßiges Schnittbild wie früher mit einem Fangsackmäher.

Bleibt nur noch eine Frage: Was machen Sie nun mit der 25% eingesparten Zeit im Vergleich zum früheren Fangsackmähen? Am besten wohl etwas Sinnvolles.

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