Empfehlung: Per Fernsteuerung gegen den Riesenbärenklau

Empfehlung von Experten: Per Fernsteuerung gegen den Riesenbärenklau

Der Riesenbärenklau ist in Europa als Neophyt, also eingeschleppte Art, eine Bedrohung – sowohl für die heimische Vegetation als auch für den Menschen, da der Hautkontakt mit der Pflanze zu schweren Verbrennungen führen kann. Bei der Bekämpfung sollte Abstand gehalten werden, zum Beispiel mit ferngesteuerten Hochgrasmähern.

Die verschiedenen Arten des Riesenbärenklaus (Heracleum mantegazzianum, Heracleum sosnowskyi, Heracleum persicum) kommen aus dem Kaukasus, der Türkei, dem Iran und dem Irak. Im 19. Jahrhundert wurden sie als Zierpflanzen und zum Teil auch als landwirtschaftliche Nutzpflanzen nach Europa eingeführt. Als invasiver Neophyt hat er sich mittlerweile über den Großteil des Kontinents verbreitet. In einer Pfahlwurzel speichert der Riesenbärenklau Nährstoffe und bildet, sobald sie über genügend Reserven verfügt, Blüten und Samen. Die krautige Pflanze blüht nur ein Mal, meist in ihrem dritten bis fünften Lebensjahr, in Mitteleuropa von Juni bis Juli.

Die zahlreichen Einzelblüten setzen sich zu einer Dolde zusammen, in der bis zu 50.000 Samen mit hoher Keimungsrate gebildet werden: Das Reproduktionspotenzial ist damit enorm. Nach der Blüte stirbt die Pflanze ab. Die Samen verbreiten sich über Wind, Wasser und den Menschen. Sie sind im Frühjahr nach der Blüte keimbereit und bis zu zehn Jahre keimfähig. Sämtliche Pflanzenteile sind giftig, insbesondere der klare, wässrige Saft aus dem Inneren der Pflanze, der photosensibilisierende Substanzen (Furanocoumarine) enthält. In Kombination mit UV-Strahlung verursachen sie beim Menschen schwere Hautverbrennungen (Phytophotodermatitis). Zudem leidet die Artenvielfalt und -dichte der heimischen Vegetation unter den bis zu vier Meter hohen Stauden, die Konkurrenten um Licht und Wasser verdrängen. An Uferzonen können Riesenbärenklau-Populationen zu Erosionsschäden führen, da ihre Wurzeln keine uferfestigende Funktion haben.

Ferngesteuerte Geräte schützen den Menschen

Um die Ausbreitung einzudämmen, gibt es verschiedene Ansätze. Manuelle und mechanische Maßnahmen beinhalten das Abstechen der Wurzel und somit des Vegetationskegels, wodurch die Pflanze abstirbt. Sie kann auch ausgegraben oder ihre Blütendolden mit einem Trimmer oder einem Rasenmäher abgeschnitten werden. Dabei kommt der Anwender in direkten Kontakt mit der Pflanze und ist einer hohen gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt.

Sicherer bekämpfen lässt sich der Riesenbärenklau mit ferngesteuerten Mulchmähern: Durch die Fernsteuerung können die Geräte von außerhalb des Gefahrenbereichs bedient werden. Verfügt der Mäher über ein geschlossenes Mähdeck, bietet dieser einen extra hohen Spritzschutz. AS-Motor bietet zwei ferngesteuerte Mulchmäher an, mit denen sich der Riesenbärenklau sicher bekämpfen lässt: der Aufsitzmäher AS 940 Sherpa 4WD RC und die Mähraupe AS 751 RC. Die Reichweite der Fernsteuerung beträgt bis zu 300 Meter. Beide Modelle ermöglichen mit niedrigem Schwerpunkt und präzisem Antrieb die Arbeit in schwierigem und steilem Gelände.

Große und kleine Populationen effektiv bekämpfen

Bei großen Populationen wäre es zu aufwendig, einzelne Pflanzen auszugraben oder ihre Wurzeln abzustechen. Hier stellt das Mulchen die effizienteste Maßnahme dar. Dabei sollte der erste Schnitt im ersten Jahr der Bekämpfung kurz vor der Blüte erfolgen, weil es die Pflanze zu diesem Zeitpunkt am meisten schwächt. Bei hohem Aufwuchs empfiehlt es sich, zunächst auf einer hohen und anschließend ein zweites Mal auf der niedrigsten Stufe zu mähen. Nach der ersten Mahd im ersten Jahr ist regelmäßiges Mulchen während der gesamten Vegetationsperiode erforderlich, da die Pflanze nachwächst. Je nach Witterung sollte rund alle zehn Tage gemäht werden, da der Riesenbärenklau bereits ab einer Höhe von zehn Zentimetern Blüten tragen und Samen bilden kann.

Ab dem zweiten Jahr der Bekämpfung sollte die erste Mahd so früh wie möglich in der Wachstumsperiode stattfinden und in rund zehntägigem Abstand wiederholt werden. Durch das regelmäßige Mulchen wird der Pflanze Kraft genommen, bis sie letztlich abstirbt – was bis zu zehn Jahre dauern kann. Die gemulchte Fläche muss regelmäßig kontrolliert werden, um zu gewährleisten, dass alle Pflanzen abgestorben und Samen nicht mehr keimfähig sind.

Bei kleineren Populationen empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  • Die Pflanze zunächst mit einem ferngesteuerten Gerät mulchen.
  • Anschließend die Wurzel 15 Zentimeter unter der Erde abstechen, beispielsweise mit einem Spaten.
  • Dann kann die Fläche mit einer schwarzen Folie abgedeckt werden, um die Keimfähigkeit eventuell verbleibender Samen zu ersticken. Eine regelmäßige Kontrolle der Fläche ist dennoch notwendig, um Keimlinge erneut rechtzeitig zu bekämpfen.
  • Den Mulchmäher mit angemessener Schutzkleidung reinigen (siehe nächster Abschnitt).
  • Nach dem Mulchen: Den Mäher richtig reinigen

    Auch wenn der Anwender die ferngesteuerten Mäher aus sicherer Entfernung bedient und somit vor direktem Pflanzenkontakt und Spritzern des Pflanzensafts geschützt wird, ist eine angemessene Schutzkleidung unerlässlich – auch beim Reinigen der Maschinen. Dazu zählen ein Ganzkörperanzug mit Kapuze, eine Schutzbrille, Gummihandschuhe und Stiefel. Die Geräte sollten nach ihrem Einsatz per Fernsteuerung auf das Transportfahrzeug aufgeladen werden.

    Nach jedem Arbeitseinsatz ist eine gründliche Reinigung der Mäher erforderlich, denn bei Kontakt mit dem Pflanzensaft auf der Maschine kann es auch noch nach einiger Zeit zu phototoxischen Reaktionen kommen. Zur Reinigung empfehlen die Experten von AS-Motor Essigreiniger mit höchstens zehn Prozent Essigsäure auf die Maschine zu geben und sie mit einem starken Wasserstrahl (aufgrund der Spritzgefahr kein Hochdruckreiniger) samt Bürste zu säubern.